Einfacher und schneller: Dank KI-Produktbeschreibung das perfekte Shoppingerlebnis entdecken

Seit über zehn Jahren entwickelt Michael Weigand, Chief Technology Officer von health and life, E-Commerce-Systeme und erlebt mit dem jüngsten Boom der künstlichen Intelligenz (KI) eine Revolution seiner Arbeit. Wie genau sie das Kauferlebnis für die Online-Kundschaft der health and life-Webshops vitaland, adorelle, McDrogerie.ch und auf BENU.ch verändert, erklärt er im Interview.

Herr Weigand, als führende Online-Anbieterin im Schweizer Gesundheitsmarkt ist health and life, ein Unternehmen der PHOENIX Pharma Switzerland, eines der ersten im Land, das in seinen Online-Shops auf KI setzt. Können Sie uns kurz erklären, wozu Sie KI nutzen?
Seit etwa einem Jahr beschäftigen wir uns intensiv mit dem Einsatz von KI in unseren Webshops. Bereits seit längerem verwenden wir verschiedene KI-Systeme rund um Produktempfehlungen, um das Kundenerlebnis immer weiter zu verbessern. Auch generative KI-Systeme, die sich Trainingsdaten selbst erschaffen und auf dieser Basis ihr Wissen erweitern, kommen unter anderem für die Erstellung von Produktbeschreibungen zum Einsatz.

Wir füttern das System mit prägnanten Handlungsaufforderungen (Prompts). So entstehen einfach verständliche und kurze Texte, die zugleich äusserst präzise sind. Die ersten KI-Produktbeschreibungen sollen in diesen Tagen auf unseren Webshops vitaland, adorelle, McDrogerie.ch und BENU.ch online gehen.

Was sind die Vorteile, wenn künstliche Intelligenz Produktbeschreibungen verfasst?
Wir haben die KI so trainiert, dass sie für uns die öffentlich zugänglichen Herstellerinformationen auf eine einheitliche und verständliche Sprache herunterbricht. Zusätzlich hebt sie beispielsweise die wichtigsten Eigenschaften des Produkts hervor und stellt automatisch wichtige Fragen und Antworten zusammen. Das wirkt sich auch positiv auf die Google-Suche aus. Unsere Kundinnen und Kunden finden einfacher das perfekte Produkt.

KI ist wie der Mensch nicht fehlerfrei. Zwischendurch halluziniert sie oder nutzt komische oder gar falsche Quellenangaben. Wie gewährleisten Sie die Qualitätssicherung?
Vor allem zu Beginn war das ein Lernprozess für alle Beteiligten. Durch eine kontinuierliche Anpassung der Prompts haben wir es geschafft, dass die Beschreibungen immer spezifischer werden. Unser Kundendienst fungiert hier als «Lehrpersonal» und kontrolliert und korrigiert die Richtigkeit der KI-Angaben. Das Resultat: Die Fehlerquote der KI sinkt.

Ein gewisses Restrisiko bleibt jedoch bestehen. Darum werden KI-Produktbeschreibungen bei health and life als solche kenntlich gemacht mit Verweis, sich bei Fehlern oder Unstimmigkeiten beim Kundendienst zu melden. Wichtig zu erwähnen ist, dass Arzneimittel über einen von Swissmedic autorisierten Produktbeschrieb verfügen und auch durch unsere KI nicht verändert werden.

Die Entwicklung der KI schreitet rasant voran. Wohin geht diese Reise für health and life?
Bis Ende zweites Quartal 2024 planen wir, etwa die Hälfte des Sortiments auf unseren Webshops vitaland, adorelle, McDrogerie.ch und BENU.ch mit KI-Produktebeschreibungen zu versehen. In nicht so ferner Zukunft sollen möglichst alle der rund 40’000 Produkte KI-beschrieben sein. Was danach folgt, ist noch Zukunftsmusik. Uns schwebt vor, dank KI eine ähnliche Customer Experience wie in einer realen Apotheke zu erschaffen.

Gibt es überhaupt vergleichbare Innovationen, die Sie in ihrer Karriere erlebt haben?
Der Begriff KI geistert schon länger in unserer Brache umher. Erst jetzt ist aber der Grad an Einsatzfähigkeit, wie wir ihn mit den KI-Produktbeschreibungen erleben, sowohl für uns wie auch für unsere Kundschaft einzigartig. Wir sind gespannt, was die Zukunft noch bringt!